Das neue Jahr zählt mittlerweile 19 Tage und das ist eine gute Gelegenheit zu überprüfen, ob sich die Vorsätze für das neue Jahr im Arbeitsalltag etabliert haben. Ich habe im Jahr 2015 mit dem Twittern begonnen. Unter dem Twitter-Namen @Dolmetschbar veröffentliche ich Tweets, die einen Zusammenhang mit meiner Arbeit als Dolmetscherin und Übersetzerin haben, mit Tschechien, Polen, internationalen Beziehungen, Sprache, interkultureller Kommunikation, der Sprachmittlerbranche und vielem mehr. Diese Tweets erscheinen auch auf meiner neuen Website. Ich würde mich sehr freuen, wenn auch meine Blogleser sich an einem Austausch über diesen Mikrobloggingdienst beteiligen würden. Da ich noch recht neu in der Twitter-Welt bin, freue ich mich ebenso über Hinweise, Anregungen und Follower.
Nachteile von Twitter
Leider musste ich schon feststellen, dass es auch bei Twitter viel Spam gibt. So habe ich bereits einen Twitter-Nutzer blockiert, weil alle seine Tweets auf eine einzige Website verwiesen, mit der ich als seriöse Unternehmerin nichts zu tun haben möchte. Dadurch habe ich zwar einen Follower verloren, schätze jedoch die wenigen verbliebenen umso mehr. Meiner Meinung nach kommt es nicht auf die Anzahl der Follower, sondern auf die nützlichen Profile von echten Menschen an.
Mein zweites negatives Erlebnis in der Twitter-Welt war die zufällige Feststellung, dass eine Kollegin in ihrem Twitter-Account ein von mir gemachtes Foto als Header-Bild verwendet, ohne mich zu fragen, ohne die Nutzungsrechte zu besitzen und ohne meinen Namen als Urheberin zu nennen. Obwohl das Urheberrecht für im Internet veröffentlichte Werke in aller Munde ist, hat es die Kollegin offensichtlich noch nicht mitbekommen. Ich hätte der Nutzung meines Bildes zugestimmt, wenn Sie vorher gefragt hätte. Leider ist es bei Twitter nicht möglich, einer Person, die kein Follower ist, eine Privatnachricht zu senden. Daher war ich gezwungen, auf diese Urheberrechtsverletzung in einem an die Kollegin adressierten Tweet hinzuweisen und um eine Entfernung zu bitten.
Ein bisschen lästig finde ich es auch, wenn die gleichen Meldungen sowohl auf Twitter als auch bei Facebook präsentiert werden. Die Verbindung zwischen diesen beiden Social-Media-Kanälen habe ich nicht wirklich verstanden und bin bemüht, unterschiedliche Informationen meinen Followern bei Twitter und meinen Fans bei Facebook zu liefern, je nachdem für welche Plattform die Nachricht geeigneter ist.
Vorteile von Twitter
Insgesamt habe ich aber eher positive Erfahrungen in den wenigen Tagen im Twitter-Universum sammeln können. So habe ich verschiedene Informationen und Hinweise auf sehr interessante Beiträge erhalten, die mir ansonsten mit Sicherheit entgangen wären. Da Twitter so international ist, wird man auf diese Weise in knapper Textform auf Nachrichten aus verschiedenen Ländern hingewiesen. In meiner Timeline gibt es Tweets in mehreren Sprachen und ich bin so stets über die Neuigkeiten in den Ländern meiner Arbeitssprachen informiert.
Als ich im Sommer letzten Jahres während des FIT-Kongresses in Berlin den Vortrag „Erfolgreich als Übersetzer & Dolmetscher kleiner Sprachen“ gehalten habe, konnte ich noch nicht viel über die Marketingstrategien für Freiberufler bei der Nutzung dieser Social-Media-Plattform erzählen. Jetzt bin ich gespannt, welche Erfahrungen ich beim Twittern sammeln werde und welche Auswirkungen diese Social-Media-Aktivität für mein Unternehmen haben wird. Nutzen Sie Twitter für Ihre unternehmerische Kommunikation? Welche Erfahrung haben Sie mit Twitter gemacht? Gerne können Sie die Kommentarfunktion unter diesem Beitrag nutzen, um über Ihre Erkenntnisse zu berichten.
7 Kommentare
Hallo Iva,
ein weiterer Nachteil ist meiner Meinung nach das Folge-Limit, das mich wie in deinem Fall daran hindert, anderen zu folgen, da ich schon mehr als 2000 Nutzern folge. Deshalb müsste ich meine Liste regelmäßig ausmisten bzw. einen Nutzer gegen einen anderen austauschen, was nicht ganz zweckmäßig ist. Oder ich erstelle verschiedene Twitter-Konten, die sich dann auf bestimmte Themen beschränken.
Schöne Grüße
Nico
Hallo Nico,
ja, das ist in der Tat unpraktisch. Mit diesem Nachteil wurde ich noch nicht konfrontiert, da ich wie gesagt erst am Anfang stehe und demzufolge noch nicht so vielen folge.
Schöne Grüße zurück
Iva
Hallo Iva,
ich twittere auch erst seit kurzem und finde, dass es sehr viel Spass macht und eine gute Gelegenheit ist, mit Fachkollegen, meinen aktuellen und ehemaligen Studierenden, Seminarteilnehmern und sonstigen Interessenten in Kontakt zu treten oder zu bleiben. Um nicht einen totalen Gemischtwarenladen anzubieten, habe ich beschlossen, meine juristischen Fernsehtipps (in erster Linie, aber nicht nur fuer auslaendische Jura-Studierende) auf einem Twitterkonto und Informationen aus den Bereichen Jura und/oder Dolmetschen und Uebersetzen auf einem gesonderten Twitterkonto anzubieten. Beide Konten habe ich mit Twitter-Widgets auf meiner (erst halb fertigen)
WordPresshomepage eingebunden. Zwischen meinen Konten flitze ich mithilfe der App Tweetdeck hin und her, die ich sehr hilfreich finde.
Viel Spass und Erfolg!
Heike
Hallo Heike,
vielen Dank für den Bericht über deine Erfahrung mit Twitter. Da ich selbst juristische Fachtexte übersetze, finde ich deine Tweets wirklich interessant. Deine juristischen Fernsehtipps muss ich mir auf jeden Fall näher anschauen. Danke auch für den Tipp mit der App.
Ich wünsche dir auch viel Spaß beim Twittern!
Iva
Hallo Iva,
Ich bin auch noch nicht sehr lange bei Twitter, habe aber schon etliches bei Twitter falsch gemacht (oder mich beim Stolpern ins Fettnäpfchen gerade noch rechtzeitig abgefangen):
1. Es ist nicht gut, wenn ein Tweet über das falsche Konto losgeschickt wird. Erst vor ein paar Tagen habe ich einen Beitrag aus dem Postillon versehentlich über das Twitterkonto von meiner regionalen Übersetzergruppe verteilt. Der Fehler fiel mir sogleich auf, ich habe den Tweet umgehend gelöscht, aber ich musste mir trotzdem am Tag drauf Fragen gefallen lassen à la „Was hat denn ein Hirsch mit einer gelben Warnweste auf dem Blog der Regionalgruppe zu suchen?“
2. Als Nutzer des Dienstes TrueTwit wähnte ich ein paar Monate lang, mich damit vor Spam zu schützen. Inzwischen habe ich aber eingesehen, dass ich damit letztlich selber zum Spam-Problem beigetragen habe. Heute habe ich also mein Verhalten kritisch überprüft (danke für die Anregung dazu!) und mich wieder abgemeldet.
3. Ich war begeistert, als ich entdeckt habe, dass ich nicht nur andere Benutzer folgen kann, sondern auch Hashtags wie #xl8. Den Hashtag #german musste ich aber rasch wieder entfolgen, als plötzlich viel Pornographie in meiner Suchspalte auf TweetDeck auftauchte.
Insgesamt sind meine Erfahrungen positiv. Die Kinderkrankheiten sind nicht von Dauer, Twittern macht Spaß, und ich freue mich, jetzt mit der Welt und auch und mit meiner irischen Heimat besser vernetzt zu sein.
Schwierig finde ich nach wie vor nur zwei Themen, die Abgrenzung zwischen Facebook und Twitter (nach welchen Kriterien soll man entscheiden, welche Nachrichten für welche Plattform geeignet sind?) und das Großthema „Gespräche mit Kunden in aller Öffentlichkeit führen“: wenn Kunde A und Kunde B sich gar nicht mögen, könnte es zu einem kleinen Problem für mich werden, wenn Kunde A mitbekommt, dass ich mich freundlich und in aller Öffentlichkeit mit seinem ärgsten Rivalen, B, unterhalte…
Dir weiterhin auch viel Spaß damit!
Sarah
Hallo Sarah,
vielen Dank für deinen ausführlichen Kommentar. Man muss in der Tat sehr aufpassen, was man macht und wohin man klickt. Ich habe schon in meinem Vortrag auf dem FIT-Kongress gesagt, wie man Social Media anwenden soll: erst beobachten => vorsichtig ausprobieren => gezielt anwenden.
Wenn ich mit einer kurzen Anmerkung auf etwas (wie zum Beispiel einen interessanten Artikel) hinweisen möchte, mache ich es über Twitter. Oder ich twittere, was ich gerade beruflich mache. Wenn ich aber etwas ausführlicher beschreiben möchte, verwende ich dafür meine Unternehmenspage auf Facebook. Hinweise auf meine Blogartikel poste ich überall :-). Wichtige Ereignisse kann man auch bei mehreren Social-Media-Portalen veröffentlichen. Was mich stört ist die automatisch generierte Veröffentlichung auf allen Kanälen.
Du erwähnst einen sehr interessanten Punkt mit der Kundenansprache und dem -dialog in der Öffentlichkeit. Das ist durchaus schwierig und hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Man wird wohl von Fall zu Fall immer wieder aufs Neue entscheiden müssen. Meiner Meinung nach ist es dabei wichtig, sich als kompetente und seriöse Unternehmerin zu präsentieren.
Auch dir wünsche ich viel Spaß beim Twittern.
Iva
Hallo Iva,
ich bin auch der Meinung, dass bei den Followern gilt Quaität über Quantität! Da kann man dann ruhig auf all die „Spam“ Follower verzichten, wenn man dafür Leute hat, die einem wirklich aus Interesse folgen.
Und das mit dem Foto ist mir auch schon mal passiert, sogar bei Facebook und Instagram. Ich denke, damit muss man mehr oder weniger leben im Zeitalter des Internets.
Viele Grüße!