Am 30. September wird der Internationale Übersetzertag gefeiert. Das Datum geht zurück auf den Todestag des Heiligen Hieronymus im Jahr 420. Hieronymus war ein Kirchenvater, Gelehrter und Theologe, der das Alte Testament aus dem Hebräischen ins gesprochene Latein übersetzte und der als Schutzpatron der Übersetzer gilt.
Im Jahr 1991 hat die Fédération Internationale des Traducteurs (FIT), die nationale Übersetzungsorganisationen aus über 60 Ländern zusammenfasst und weltweit über 100.000 Übersetzer vertritt, diesen Tag zum Internationalen Übersetzertag erklärt. Sein Ziel ist es, die Arbeit der Übersetzer zu würdigen, den Beruf des Übersetzers in der Gesellschaft anzuerkennen, das Wissen und die Wertschätzung der Übersetzung als eine Wissenschaft und Kunst zu fördern sowie die zunehmende Bedeutung von Übersetzungen in einer Zeit fortschreitender Globalisierung aufzuzeigen. Daneben soll aber auch verdeutlicht werden, welche wichtige Rolle Übersetzungen für die Entwicklung von Kultur und Wissenschaft sowie für die Entfaltung der einzelnen Volkssprachen gespielt haben. Anhand von überlieferten Übersetzungen können wir nämlich den Verlauf der Geschichte dokumentieren, die historischen Wissensströme verfolgen und den Transfer von Wissen und Kulturtechniken zwischen verschiedenen Völkern nachvollziehen.
Jeden Tag werden wir mit Übersetzungen konfrontiert. Doch meistens nehmen wir sie gar nicht wahr bzw. halten es für selbstverständlich, dass die Texte in unserer Muttersprache vorhanden sind. Aber überall dort, wo etwas gesprochen, geschrieben oder gelesen wird, waren Übersetzer im Spiel. Ihnen verdanken wir es, dass die ganze Welt in der eigenen Sprache aufgehoben ist und dass sie die Voraussetzungen für die Möglichkeiten des vereinigten Europas und der heutigen globalisierten Welt geschaffen haben.
Das erste Mal hat der Bundesverband der Dolmetscher und Übersetzer e.V. (BDÜ) an diesem Tag den BDÜ-Hieronymus-Preis verliehen. Der Verband zeichnet damit Unternehmen für ihre vorbildlichen Leistungen im Bereich „mehrsprachige Kommunikation“ aus. In diesem Jahr ging er an die germanBelt Systems GmbH aus Bad Blankenburg in Thüringen. Das mittelständische Unternehmen ist ein internationaler Hersteller und Lieferant von Komponenten für Förder- und Verschließschutztechnik. Die Preisverleihung fand im Rahmen der Abschlussveranstaltung zur Internationalen Fachkonferenz „Übersetzen in die Zukunft“ in Berlin statt.
Sehr schön hat die Funktion des Internationalen Übersetzertages der Verband deutschsprachiger Übersetzer literarischer und wissenschaftlicher Werke e.V. zusammengefasst, in dem er auf seiner Webseite schreibt, dass an diesem Tag das Bewusstsein in der Öffentlichkeit für die Bedeutung der Übersetzung geweckt werden soll und deutlich gemacht, wer hinter den vielen Übersetzungen steht, mit denen wir ständig konfrontiert werden – von der schönen Literatur bis zum Fachbuch, vom Theater bis zu Film und Fernsehen, von Zeitungen und Zeitschriften bis zu Werbung und Gebrauchsanweisungen.
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